Restaurierungen der Mühle und der Nebengebäude

Mit dem Siegeszug der Dampfmaschine gegen Ende des 19. Jahrhunderts verlor die Windkraft als Antriebsquelle an Bedeutung und es begann das große Mühlensterben.
Ab 1914 standen die Mahlsteine in der Schweger Mühle still. Die Folgejahre zerrten empfindlich an der Bausubstanz der Mühle.


1959 besaß die Mühle nur noch zwei beschädigte Flügel, eine löchrige Kappe und eine schadhafte Verschindelung am Achtkant.

1960 setzte sich Josef Hürkamp vom Heimatverein Dinklage dafür ein, die Mühle vor dem Verfall zu retten. In den Folgejahren waren viele Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen nötig, um die Mühle im heutigen Zustand zu präsentieren.

1962 erhielt die Mühle neue Flügel, eine neue Galerie, die Kappe und der Achtkant wurden neu verschindelt sowie der Windbalken (Auflagebalken für das Katzensteinlager der Flügelwelle) ausgetauscht. Die Arbeiten wurden von der Fa. Böök (Dunum/Ostfriesland) ausgeführt.

1967/68 wurde das Göpelhaus gebaut.

1973 erfolgte die Reparatur der Flügel und des Kammrades nach einem Sturmschaden durch die Fa. Goldenstein (Augustfehn).

1981 wurde das Backhaus von der Wandergruppe des Heimatvereins gestrichen. Die Schützenkompanie Schwege beteiligte sich an der Renovierung des Göpelhauses.

1981/82 ging es an die Ausbesserung des Mauerwerks der Mühle. Außerdem bekam die Mühle einen neuen Innenputz, einen neuen Ziegelfußboden und die Stützen des Achtkants wurden gekürzt und auf einem Betonsockel neu verankert. Die Galerie wurde mit neuen Planken und einem neuen Geländer versehen. Ferner wurden neue Tore und vier neue Fenster eingebaut. Die Innenwände erhielten einen neuen Anstrich und das Kappendach wurde repariert.

1982 erfolgte außerdem die Reparatur eines Flügels und die Neuanfertigung eines weiteren Flügels zur Beseitigung eines Sturmschadens. Die Arbeiten wurden durch die Fa. Alfred Brockhaus (Dinklage) ausgeführt.


Hürkamp

1983 trat im Januar wieder ein Sturmschaden auf. Der Sturm hatte die alten, also nicht die 1982 erneuerten Flügel beschädigt. Die nicht mehr funktionsfähigen Flügel wurden erneuert.

1985/1986 war das wesentliche Ziel der Instandsetzung, die Mühlenkappe wieder drehbar zu machen. Es wurde daher der Rollenkranz zwischen Achtkant und Kappe erneuert. Außerdem wurde das Kammrad repariert, die Bremse für den Antrieb saniert und der Steert sowie der kleine und große Sprüütbalken erneuert. Ebenfalls gab es eine neue Winde zum Verdrehen der Kappe. Darüber hinaus wurden der Windbalken und die Stichbalken ausgewechselt und die Flügel repariert. Die vorstehenden Arbeiten wurden durch die Firma Böök (Dunum/Ostfriesland) ausgeführt. Ebenso wurden Malerarbeiten durchgeführt und ein Blitzschutz installiert.

1990 wurde nach einem Sturm das Achterheck eines Flügels abgerissen, welches zeitnah ersetzt wurde.

1993/94 wurden in der Mühle das Untertafelment, zwei Fußböden, der Innenputz und ein Mahlgang restauriert. Der instandgesetzte Mahlgang bekam einen E-Motor-Antrieb. An der neuen Flügelwelle wurde ein von Gerd Gehlenborg entwickelter Motorantrieb eingebaut. Er ermöglichte es, dass sich die Flügel auch ohne Wind und Segel drehen. Federführend für die Renovierung war die Fa. Böök. (Dunum/Ostfriesland).
Die Flügel wurden durch Hubert Flerkortte aufgearbeitet. Im Anschluss wurden sie in mehreren Arbeitseinsätzen auf dem Hof von Heinz-Josef Burhorst unter sachkundiger Leitung von Malermeister Arnold Wilkens gestrichen. Es halfen die Schweger Schützen, die Volkstanzgruppe Schwege, der Fußballclub Moskitos, der Vorstand und die Fahrradgruppe des Heimatvereins und viele andere.
An der Galerie musste auch Hand angelegt werden. Zum Abschluss der Reparaturen wurde das Geländer grün/weiß gestrichen. Die Kappe und der Achtkant wurden durch die Firmen Ruholl und Kellner neu verschindelt.

1999 wurde das Dach des Backhauses saniert.

2003/2004 wurde die obere Rollenbahn renoviert und mit einer höheren Anzahl von Tragrollen ausgestattet. Das Kammrad wurde ausgetauscht, ein Sechskantsichter auf dem Mehlboden eingebaut, der Pellgang überarbeitet und ein Mahlgang für den Windbetrieb hergerichtet. Die Flügelruten aus Holz wurden durch je zwei zusammengeschweißte U-140-Stahlträger ersetzt. Die Segelgatter der Flügel wurden aus Lärchenholz und Stahl - Hohlprofilen gefertigt. Die Sprüütbalken, die Fughölzer sowie der Steert wurden ausgewechselt. Die Arbeiten wurden von der Fa. Vaags (Niederlande) durchgeführt.
Die Galerie wurde von der Fa. Pätzmann Mühlenbau (Winsen/Luhe) komplett erneuert.


Göpelhaus

2005 wurden neue Strom- und Wasserleitungen auf dem Mühlengelände verlegt. Im Erdgeschoss der Mühle wurden Ausstellungsflügel durch das Ludgerus Werk Lohne unter der Leitung von Kurt Dödtmann erstellt und angebracht.

2006 wurden aufgetretene Schäden an der Galerie von der Fa. Pätzmann Mühlenbau behoben.

2006/2007 wurde das Klöönhus gebaut. Hierin sind neben einer Küche, drei Toiletten, davon ein Behinderten-WC untergebracht. In Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde wurde ein Fachwerkbau geplant und umgesetzt. Es wurden unter anderem alte Backsteine vom Hof Josef Arlinghaus „Bäkens“ aus Bünne sowie alte Hohlziegel für das Dach von einer Schweger Scheune von Dieter und Aloys Beuse integriert. Der Bau wurde mit viel Eigenleistung umgesetzt. Die Finanzierung erfolgte mit Eigenmitteln sowie Geld- und Sachspenden von Dinklager Vereinen, Firmen und Privatpersonen.

2007 plante der Freundeskreis mit dem Bau des Klöönhuses auch den Außenbereich der Mühle neu zu gestalten. Es wurden alte Pflastersteine benutzt und mit Feldsteinen eingerahmt. Die Mühle bekam einen eigenen Stromanschluss. Bei dieser Gelegenheit wurden alle Gebäude mit Wasser und Strom neu angeschlossen. Diese Arbeiten wurden sehr stark durch das Ludgerus Werk Lohne unter der Leitung von Kurt Dödtmann unterstützt.

2009 wurden die Backöfen instandgesetzt. Die Mitglieder des Freundeskreises haben unter der Leitung von Maurer Henry Lemke die gesamten Bodensteine der beiden Backöfen erneuert. Diese waren durch den langjährigen Gebrauch abgestoßen bzw. gebrochen.


2010 zerstörte ein durch einen Sturm abgebrochener zentnerschwerer Ast nicht nur den Schornstein und das Dach des Backhauses sondern auch das nebenstehende Wegekreuz.
Nach den Aufräumarbeiten wurde gleich mit der Instandsetzung begonnen. Bis zum nächsten Backtermin war das Backhaus wieder hergerichtet. Das Wegekreuz sollte erst im nächsten Jahr an seinem Platz stehen.

2011 wurde das Dach des Göpelhauses durch die Firma Werner Ruholl Bedachungen instandgesetzt. Die Verursacher der Schäden konnten schnell ausgemacht werden. Über die Jahre hatte sich dort eine Spatzenkolonie eingenistet. Die alten Hohlpfannen wurden teilweise ausgewechselt und die Grate neu verlegt. Im Backhaus wurde das Dach geöffnet und der marode Rauchabzug der Backöfen neu ausgemauert. Ein Mahlgang der Mühle wurde neu gelagert. Der Läuferstein wurde angehoben, neu ausgerichtet und ein neues Lager eingesetzt. Der Kran zum Anheben der Läufersteine wurde wieder in Betrieb genommen.

2012 wurden die Klappen des Sackaufzuges ausgetauscht. Die neuen Klappen entsprechen mehr den historischen Vorbildern. Die ursprünglich gusseisernen Fenster auf dem Mehlboden waren bei der letzten Renovierung durch Holzfenster ersetzt worden. Um den historischen Zustand wieder herzustellen, wurden neue gusseiserne Fenster von Kurt Dödtmann rekonstruiert. Das Anputzen der Fenster übernahm 2013 Henry Lemke.
Am Holzachtkant wurden Deckbretter in Lärchenholz ersetzt. Dabei stellte sich heraus, dass die darunterliegenden Bretter vom Wurm zerfressen waren. Diese Bretter wurden komplett durch neue Lärchenholzbretter ersetzt. Im Herbst 2013 wurde mit den Arbeiten begonnen. Die Arbeiten führte das Ludgerus Werk Lohne aus.

2013 wurde unter sachkundiger Anleitung von Peter Klumpe mit der Holzwurmbekämpfung begonnen und 2014 abgeschlossen.
Im Sommer wurden die Kämme des Stirnrades durch die Firma Vaags (Niederlande) erneuert. Jetzt gab es wieder einen Kraftschluss vom Flügel bis zum Mahlstein.
Im November wurde die durch das Ludgerus Werk Lohne restaurierte  Getreidemotormühle auf dem Mehlboden aufgestellt. Jetzt kann unter hygienischen Bedingungen Bio-Getreide gemahlen und im Backhaus verarbeitet werden.


Klöönhus

2014 wurden die Flügel an der Mühle erneuert. Direkt nach Pfingsten wurden die Flügel von der Fa. Vaags Mühlenbau mit einem Kran abgenommen und zum Lagern und Sanieren auf den Hof von Paul Arlinghaus gefahren. Alle Rohre wurden sandgestrahlt, verzinkt und pulverbeschichtet. Die alten Schrauben wurden durch Edelstahlschrauben ersetzt, alle vorhandenen Bretter wurden durch Lärchenholzbretter ersetzt. Die Holzteile wurden mit Leinölfarbe gestrichen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch alle außenliegenden Holzteile der Front und der Rückseite der Mühlenkappe erneuert und neu gestrichen. Die renovierten Flügel wurden durch die Fa. Vaags Mühlenbau Ende Juli wieder angebaut.

2015 wurde für die Renovierung des Göpelhauses eine AG gebildet. Norbert Hartong, Nicole Hartong, Kurt Dödtmann, Paul Arlinghaus, Christina Langosch, Henry Lemke, Peter Klumpe, Heinz-Josef Burhorst, Thomas Konerding und die Mitarbeiter des Ludgerus Werks Lohne  sorgten für die Umsetzung der notwendigen Renovierungsarbeiten. Es wurden neue nach außen zu öffnende Sprossenfenster eingebaut. Die Eingangstür wurde durch eine neue ersetzt, die Holzvertäfelung wurde entfernt und die Dachschrägen wurden gedämmt. Die Dampfsperrfolie wurde mit Gipsplatten abgedeckt und verspachtelt. Die elektrischen Leitungen und die Beleuchtung wurden erneuert. Bis auf eine Wand wurden alle Wände mit Strukturputz versehen. Der gesamte Raum wurde gestrichen und eine Elektroheizung eingebaut. Die Theke wurde aufgearbeitet und das übrige Mobiliar ausgetauscht. Die neue Sitzplatzgestaltung wurde von Kurt Dödtmann geplant und mit dem Ludgerus Werk hergestellt.


2014

2017 wurden die Türen des Klöönhuses und der Pferdegöpel von den Mitgliedern des Freundeskreises renoviert. An die Klappen des Sackaufzuges wurde eine Kindersicherung angebracht. Die Stadt Dinklage unterstützte den Freundeskreis bei der Anbringung eines Scheinwerfers an einer Straßenlaterne gegenüber der Mühle. Seitdem kann die Mühle in den Abendstunden angestrahlt werden.

2018 strichen Frauke Klumpe und Heinz Klumpe die Flügel der Mühle neu und unter Leitung von Peter Klumpe werden die Ortgangbretter am Backhaus erneuert.

2019 bildet sich die AG Mühleninstandhaltung unter der Leitung von Ludger Deters. Der AG gehören neben Ludger Deters, Bernard Wehebrink, Frauke Klumpe, Peter Klumpe, Heinz Klumpe, Reinhold Hammersen, Kurt Dödtmann, Norbert Dödtmann, Norbert Hartong und Norbert Bäuning an.
Alle Fenster im Holzachtkant wurden erneuert. Die von Ludger Deters konstruierten Fenster wurden von der Tischlerei Scholz aus Dinklage gefertigt und eingebaut.
Für eine bessere Belüftung der Mühle und für eine schnellere Abtrocknung des Mauerwerks wurden die Tore und die Mühlentür unten gekürzt und mit Lochblechen versehen.
An der oberen Rollenbahn wurden innen 10 Zentrierrollen angebracht, die auf der unteren Rollenbahn abrollen. Die Zentrierrollen verhindern ein Anlaufen der oberen Rollenbahn an die hölzernen Streichklötze. Dadurch werden die Kräfte beim Verdrehen der Kappe deutlich reduziert und somit die Beanspruchungen im Steert, in der Kappe und an der Galerie wesentlich verringert. Die Zentrierrollen und deren Befestigungen wurden von Ludger Deters konstruiert und vom Ludgerus Werk Lohne gefertigt. Die Montage der Rollen und deren Befestigungen sowie die Montage des Flachstahls wurden von der AG Mühleninstandhaltung vorgenommen.


2021

2020/21 wurden die Galerie erneuert.

Das Holz der Galerie war vom einem Braunfäulepilz befallen. Die komplette Galerie wurde  abgebaut, um dann neu aufgebaut zu werden. Von der Stadt Dinklage wurde, nach Planung und Ausschreibung durch das Architekturbüro Angelis und Partner,  die Firma Möller Bautischlerei und Mühlenbau aus Melle beauftragt.

Sven Friedrich vom Bauamt der Stadt Dinklage betreut die gesamte Maßnahme. Die technische Beratung vom Freundeskreis Schweger Mühle lag in den Händen von Ludger Deters. Sämtliche der durchzuführenden Maßnahmen erfolgten in enger Koordination dem Amt für Denkmalpflege beim Landkreis Vechta.

Bereits im Vorfeld der durchgeführten Arbeiten hat die Dinklager Dachdeckerfirma Werner Ruholl durch die Anbringung von Blechabdeckungen im oberen Bereich der Mühle dafür gesorgt, dass die Mühle künftig vor Vogelkot und Insekten geschützt ist.

Gleichzeitig erfolgten Ausbesserungsarbeiten an den Mauerwerkskonsolen sowie Fugenreparaturarbeiten. Diese Arbeiten wurden durch die Dinklager Firma Mrotzek ausgeführt.

2022 wurden die Ketten für die Krühwinde und deren Haken erneuert. An der Galerie wurden 32 Anschlagpunkte für diese Haken montiert.

2023 wurde eine Inspektion der Mühle durch die Mühlenbaufirma Vaags durchgeführt und diverse Reparaturen erledigt. Das Geländer der Galerie wurde mit einem Sicherheitsnetz versehen.

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